Disclaimer: Dies ist kein Investmentratgeber. Es werden lediglich verschiedene Risikofaktoren vorgestellt. Diese können Teil einer Investmentgrundlage sein, aber sind definitiv nicht alle Faktoren, die für ein erfolgreiches Investment wichtig sind. Sie als potenzieller Investor sollten sich immer ein eigenes Bild machen – mit vielen verschiedenen Quellen.
Wir als Fintech Unternehmen, die wir sehr eng mit dem Kryptomarkt verknüpft sind, sehen diesen Markt fast ausschliesslich in einem guten Licht.
Trotzdem sollte man Situationen stets möglichst objektiv und gesamtheitlich betrachten. Daher werfen wir nun einen Blick auf die Risiken, welche bei einer Investition in die grösste Kryptowährung, den Bitcoin, auftreten können.
Bitcoin hat historisch seit seiner Gründung im Jahre 2009 durchschnittlich eine Rendite von 210 % pro Jahr erzielt, was unglaublich gut ist. Doch diese Rendite ist nicht schön konstant Jahr für Jahr zustande gekommen, sondern eher in grossen Aufschwüngen und verbunden mit starken Korrekturen. Ein guter Assetmanager wird nicht bloss an der reinen Rendite gemessen, sondern vor allem daran, wie viel Risiko er für die Rendite in Kauf genommen hat, bzw. wie sehr seine Positionen zwischenzeitlich im negativen Bereich waren. Dies kann beim Bitcoin gut und gerne mal bei -60 bis -80 % sein, was je nach Einstiegspunkt riskant ist.
Die gesamte Marktkapitalisierung von Bitcoin ist immer noch winzig im Vergleich zu anderen Anlageklassen (wenn auch schnell steigend). Daher gibt es reale Kosten, die mit dem Einsatz von Kapital in Bitcoin verbunden sind. Gemeint ist, dass man beim Kauf aufpassen muss, dass mit der eigenen Investition der Preis der jeweiligen Kryptowährung nicht in die Höhe getrieben wird. Die jüngsten hochkarätigen Bitcoin-Investitionen von MicroStrategy, Square und anderen zeigen jedoch, dass es langsam möglich ist, in grösserem Stil zu allokieren.
Die Kosten für den Kauf und Verkauf an einer Börse sind im Vergleich zu anderen Anlageklassen viel zu hoch. Diese Tatsache frisst einiges der erzielten Performance und erschwert ein aktives Trading. Es darf erwartet werden, dass sich die Kosten mit der Zeit an die anderen Anlageklassen angleichen werden.
Zentrale Frage: Wo bewahrt man den kostbaren Bitcoin sicher auf?
Man kann ein privates Wallet (Hard oder Software) nutzen, was technisch nicht ganz einfach ist. Die Verantwortung und das Risiko des Verlustes liegen nun in der eigenen Hand. Custody-Lösungen erlauben, das Risiko der Aufbewahrung des privaten Schlüssels von der eigenen Person auf die Verwahrungsorganisation zu übertragen, welcher dann vertraut werden muss. Das Risiko wird dabei übertragen, aber nicht reduziert.
Man kann Bitcoin auch auf der Börse lassen, diese haben sich in den letzten Jahren gut weiterentwickelt; da gibt es jedoch immer noch das Hacker Risiko. Es fehlt aktuell noch eine sowohl sichere wie auch einfache Lösung, um Bitcoin noch mehr Kredibilität zu verleihen.
Eine der grössten Stärken von Bitcoin, die Möglichkeit, einen Wert unabhängig jeglicher Drittinstanzen, rund um die Uhr und in egal welchem Volumen zu Mindestpreisen zu transferieren, ist gleichzeitig mit Risiken verbunden.
Transaktionen sind unumkehrbar, ein Senden an eine falsche Adresse führt aktuell noch zum Totalverlust, was ziemlich abschreckend ist. Da braucht es Lösungen, um fälschlich versendete Transaktionen rückgängig machen zu können oder diesen Umstand gar nicht auftreten zu lassen.
Bitcoin wurde jahrelang von den Regierungen belächelt und nicht ernst genommen. Nun mit steigender Grösse, Nutzeranzahl und Marktkapitalisierung dürfte Bitcoin auf dem Radar jeder Regierung sein. Spätestens, als kürzlich das mittelamerikanische Land El Salvador den Bitcoin auf die gleiche Ebene wie den US-Dollar stellte. Dies dürfte speziell der USA nicht gefallen. Bitcoin dürfte mehr und mehr ein Dorn im Auge der weltweiten Nationalbanken, welche gerne die alleinige Kontrolle haben, wenn es um das Geldsystem geht, sein. Es droht damit eine strengere und stärkere Regulierung mit ungewissem Ausgang.
Da das Bitcoin-System digital, autonom und auf tausenden Rechnern weltweit verteilt aufgebaut ist, besteht das Risiko, dass böse Akteure (Hacker) das Netzwerk angreifen wollen, um eine Mehrheit zu erhalten und danach Manipulation zu betreiben. Ein plötzlich auftretender Fehler im Code ist ein weiterer Risikofaktor, welcher den Preis wohl erheblich negativ beeinflussen würde.
Aktuell reicht ein Twitter Post des weltweit bekannten Unternehmers Elon Musk (Tesla) aus, um den Bitcoin Preis nach seinem Gusto zu steuern. Dies deutet auf fehlende Marktgrösse sowie ein geringes Vertrauen in die eigene Position der Investoren hin. Dies ist ein zusätzliches externes und kaum zu berechnendes Risiko bezüglich einer Bitcoin-Investition.
Weiter können aktuell noch unbekannte Risiken auftreten, wie die globale Covidpandemie als ein Beispiel dienen kann. Das Bewusstsein all dieser Faktoren kann helfen, Entscheidungen zu treffen und optimal vorbereitet zu sein; sowohl mental als auch technisch.
Stay tuned!
Calidris Fintech AG
Schaanerstrasse 13
9490 Vaduz
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